Mendoza

Nun schon der zweite Beitrag am selben Tag... Hoffe ihr könnt so viel auf einmal lesen!
Nach der ganzen Feierei über die Feiertage (da seht ihr, ich konnte gar nicht anders) war die Idee mit Fabi nach Mendoza zu fahren, um unsere Visa zu erneuern und uns zu erholen. Ehe wir uns versahen hatten sich Amelie (jetzt meine Mitbewohnerin) und Isa (Praktikantin aus dem Kindergarten) uns angeschlossen, kurzerhand kaufte sich Yasmin noch eine Fahrkarte und Miguel beschloss mit seinem Vater ebenfalls mitzufahren. Doch so einfach war es dann doch nicht die alle nach Mendoza zu befördern sollte ich feststellen, als mich Fabi am Morgen der Abreise anrief und mir mitteilte er habe die ganze Nacht mit ekligen Dingen beschäftigt auf dem Klo verbracht und müsse nun schlafen. Yasmin kam runter während ich frühstückte und teilte mir selbiges mit (was sagt uns das ...?) und so bin ich allein los in der Hoffnung wenigstens die Mädels am Terminal in Vina zu treffen. Die stiegen auch ein und so sind wir bei schönstem Sonnenschein durch die Anden gefahren...
berge
Bei dem Anblick konnten uns auch die Warnschilder nicht von der guten Laune abbringen:
camino
Die beiden Mädels an der Grenze vor unserem Bus:
Bus
Ich kann euch echt nur sagen dass die Fahrt durch dieses Gebirge eine der schönsten Fahrten meines Lebens war (abgesehen vom Zustand der Bustoilette...). Der Schnee, die Sonne, ein Blick auf den Aconcagua, den höchsten Berg des amerikanischen Kontinents und neben mir Amelie und echt einfach gute Gespräche (trotz Müdigkeit). Es gibt einfach keine Worte die das beschreiben könnten, es war einfach superkrassumwerfendüberwältigendschön oder sowas in der Art... Hört sich aber immernoch alles albern an im Vergleich zur Realität.

Fast stellt diese Fahrt auch den Rest der erlebnisreichen Reise in den Hintergrund, wobei jeder Tag für sich eigentlich auch einen ausführlichen Bericht vertragen könnten, doch mal sehen was ich dazu schreiben möchte...

Hostal Ruca Potu in Mendoza war allein schon eine Sache für sich. Ariel (zärtlich auch die Meerjungfrau genannt), Hostalpapa mit seinen 2 absolut unerzogenen Jungs ist ein Unikat und ich werde ihn nie vergessen. Er schwankte jeden Tag zwischen mich heiraten wollen und Angst vor mir haben, beschloss jedoch am letzten Abend nachdem ich mich (bekifft) zu einem Gitarrenständchen hab hinreissen lassen niedlicherweise auf Grund meiner Stimme alles andere zu vergessen. Jaja, klingt romantisch aber ihr habt ja auch kein Bild von Ariel vor Augen. Ich erspare mir Details. Fabi, Miguel und Alberto kamen ja zum Glück am morgen nach uns an und sorgten für ausgewogene Geschlechterverhältnisse, sonst hätte das mit so drei blonden Mädels noch böse enden können.
Nach einem Tag shoppen, ausruhen und essen (Argentinien ist so billig!!!!) gings am Freitag kurzentschlossen mit dem Bulli des Hostals zum Paragliden bzw. zum Parkplatz, wo es erstmal zu warten galt:
busWarten
Dann kamen die beiden "Springer", die uns begleiten sollten und Fabi, Isa und ich sind als erste in dem Jeep aus dem 2. Weltkrieg den Berg mit hoch. Als dieser auf halber Höhe zu kochen begann, freute ich mich darauf von da oben mit einem Schirm und nicht mit diesem Auto wieder runter zu dürfen, so dass sich das mit dem Respekt vorm Sprung dann auch erledigt hatte. Zwei weitere Stopps am senkrechten Hang zum Wasser in den kochenden Kühler kippen und ich war soweit zu behaupten, dass Südamerika der beste Ort wäre um sämtliche Ängste zu überwinden. Vielleicht war aber auch die Vorfreude auf den Sprung schuld daran, dass ich mich egal bei welchen rutschenden und schlingernden Bewegungen des Fahrzeugs nur noch freute.
Oben gings dann recht schnell, eh ich mich versah war Fabi weg und ich schon am Rennen mit Helm und fest im Sitz verschnürt. Man verliert irgendwann den Kontakt zum Boden und stellt fest dass man fliegt. Kein Ruck, kein flaues Gefühl im Magen nur ein Grinsen im Gesicht, dass auch nicht vergeht wenn man unten ankommt und gleich wieder hoch will (abgesehen von der Fahrt nach oben). Ich sag euch es ist phänomenal! Man ist so hoch oben, springt von den Andenausläufern in das Tal von Mendoza runter, kriegt die Thermik und steigt wieder hoch und sitzt dabei total bequem in einem Sitz, hinter dir der Pilot und du musst nichts tun ausser gucken und grinsen und hoffen dass es nie aufhört.
paragliden
Leider hab ich ja im vorangegangenen Beitrag meine unbändige Liebe zum Meer gebeichtet und von daher keine Chance auf eine Karriere als Paragliderin, da es in Norddeutschland nicht so schön hohe Berge gibt von denen man hüpfen kann. Aber ich würds immer wieder tun!
paraglidenschoen

Der nächste Tag war dann schon, zumindest für mich, weniger aufregend wenn auch nicht minder schön. "Cabalgata con Asado" stand auf dem Programm, also wieder ab in die Berge und reiten gehen.
reitengruppe reiten
Der Hof, auf dem Gegrillt wurde und woher die Pferde kamen, war anders als erwartet. Na, also was heißt anders, er war völlig anders. Viele Pferde, einige doch arg dünn, hunderte von Ziegen, kleine Zicklein ohne Mütter, gerade geboren und schon getrennt, viele Hunde und ein Guanaco namens Elli, was alles angespuckt hat, was sich bewegte.
guanaco
Elli und Alberto haben sich noch ein Duell geliefert wer wen als erstes anspuckt und letzten Endes konnte Elli einfach weiter spucken und traf allerdings Miguel statt seinen Vater. Naja, ein Mordsspaß jedenfalls.
Wir kamen uns trotz des Spaßes ein wenig fehl am Platze vor, in Anbetracht der Armut die dort herrschte, wurden jedoch von der gesamten Familie (bis hin zum zahnlosen Opa am Stock) herzlich aufgenommen und nicht als etwas total besonderes betrachtet. Das Asado (Grillen) gabs dann im Schuppen des Hauses mit allen Leuten zusammen und ich denke seit diesem Tag werde ich nie wieder Probleme mit mangelnder Hygiene beim Essen haben. Nicht falsch verstehen, es hat mich auch nicht gestört. War einfach ganz normal die Hühner vom Fleisch-vom-Grill-essen abzuhalten und den Hunden und Katzen (so dünn!) die Reste zu geben, sich nicht über deren Haare überall zu wundern und den Sand grob von den Tellern zu kratzen.
asadoreiten
Das Wichtigste war einfach das gute argentinische Fleisch zu essen und dann die Hände an der Hose abzuwischen und wieder aufs Pferd zu steigen. Hat man ja schließlich früher immer gemacht (also zumindest ich für meinen Teil). Herrlicher Tag, voller Sonne im Sattel durch die Berge gestiefelt. Ich hab sogar mit einem der Jungs darüber geredet, dass ich gern mal ein paar Monate auf so ner Farm arbeiten würde und wir haben rumgesponnen daraus eine Touristenattraktion zu machen, so als Art "Work and Travel". Ich würds sofort machen. Bin eben eigentlich kein Stadtkind...

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